43
monaten Erfrischung und Erholung. Seine zahlreichen Bewohner be-
schäftigten sich außer mit Ackerbau, Viehzucht und Kohlenbrennen nament-
lich mit der Herstellung von Spielwaren. Auch die Fabrikation von
Glas-, Porzellan-, Meerschaum- und Eisenwaren ist bedeutend.
Zwischen dem Thüringer Wald und dem Harz breitet sich das
fruchtbare und liebliche Thüringer Hügelland aus, eine wellenförmige
Hochebene, auf welcher sich einzelne Bergzüge und Berge erheben,
z. B. der durch die Barbaroffa-5age bekannte A'ssthäufer bei Gonders-
hausen mit einem mächtigen Denkmal Kaiser Wilhelms I. Ii, *35.
Der Thüringer Wald und das Thüringer Hügelland gehören ver-
schiedenen kleinen Staaten an, die man gewöhnlich unter dem Namen
Thüringen zusammenfaßt. Werra und Saale sind die Hauptflüsse.
a. Das Grotzherzogtum Sachsen-Weimar.
3 600 qkm; 339000 ev. Einw.
Das Großherzogtum Sachsen-Weimar umfaßt drei größere und
verschiedene kleinere, getrennte Gebiete. Das Hauptland liegt im Thü-
ringer Hügellande an beiden Ufern der Saale.
Weimar ist die Haupt- und Residenzstadt. Hier lebten die
Dichter Göthe, Schiller, Herder und Wieland, deren Denkmäler die
„Dichtersladt" schmücken.
Jena, an der Saale, ist Landesuniversität. Schlacht ^806.
Eisenach, am Nordwestende des Thüringer Waldes, wird von
der prachtvoll wiederhergestellten Wartburg überragt. Luther *52*.
b. Das Herzogtum Sachsen-Meiningen.
2 500 qkm; 234000 ev. Einw.
Dieses Land liegt am südwestlichen Abhang des Thüringer Waldes
und wird der Länge nach von der Werra durchflossen.
Die Hauptstadt ist Meiningen, an der Werra.
e. Das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha.
2000 qkm; 217 000 ev. Einw.
Der südliche Teil dieses Landes, das Herzogtum Ko bürg, ist
durch den Thüringer Wald von dem nördlichen Teil, dem Herzogtum
Gotha, getrennt.
Gotha, die reichste und schönste Stadt Thüringens, besitzt eine
Sternwarte. Der Herzog residiert in K 0 b u r g.
d. Das Herzogtum Sachsen-Altenbnrg.
1300 qkm; 180000 ev. Einw.
Sachsen-Altenburg besteht aus zwei Hauptteilen. Es gehört
zu den fruchtbarsten Gegenden Deutschlands und besitzt einen wohlhaben-
den Bauernstand. Die Hauptstadt heißt Altenburg.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark]]
168
seinen Grenzen die Waren nach Belieben mit Zöllen belegt. Dadurch
waren natürlich Handel und Verkehr aufs äußerste gehemmt. Deshalb
vereinigten sich die meisten deutschen Regierungen und führten in ihren
Staaten eine einheitliche Zollordnung ein.
187. Der dänische Krieg. 1864.
a. Die deutschen Herzogtümer Schleswig und Holstein standen
seit Jahrhunderten unter der Oberherrschaft des Königs von Dänemark.
Durch alte Verträge war aber festgesetzt, daß diese Länder niemals mit
Dänemark vereinigt werden dürften, sondern .auf ewig ungeteilt" bleiben
und nach eigenen Gesetzen regiert werden sollten.
b. Trotzdem versuchten die dänischen Könige wiederholt, das Land
bis zur Eider zu einer dänischen Provinz zu machen. Die Schleswig-
Holsteiner, ein biederer, echt deutscher Volksstamm, hatten schon 1848-
versucht, das verhaßte dänische Joch abzuschütteln; aber ihre Bestrebungen
waren ohne Unterstützung und daher ohne Erfolg geblieben.
e. Als der bisherige K^njg 1863 kinderlos starb und ein Ver-
wandter desselben (Christian Ix.) den dänischen Thron bestieg, wollte-
er sofort Schleswig-Holstern gänzlich mit Dänemark vereinigen. Darauf-
hin erklärte ihm der Deutsche Bund den Krieg. Preußen und Österreich
übernahmen den gemeinsamen Angriff. Im Februar überschritt das ver-
bündete Heer unter Feldmarschall Wrangel die Eider. Das Haupt-
bollwerk der Feinde, das Danewerk, ebenso die Düppeler Schanzen
wurden erstürmt, die Insel Alsen erobert und der König zum Frieden
gezwungen. Er mußte die Elbherzogtümer abtreten, welche von Preußen
und Österreich gemeinsam verwaltet werden sollten.
188. Der deutsche Krieg von 1866.
a. Preußen und Österreich konnten nicht darüber einig werden^
wer von ihnen die zurückeroberten Länder Schleswig und Holstein er-
halten solle. Preußen hätte sie gerne zur Sicherung seiner Grenzen mit
sich vereinigt; aber Österreich wollte eine Machtvergrößerung desselben
nicht zugeben. So brach nach langen Verhandlungen zwischen beiden
Staaten der Krieg aus. An ßänbergebfet und Volkszahl waren die
Kämpfenden einander sehr ungleich. Auf der einen Seite stand der
Kaiserstaat Österreich mit 36 Millionen Einwohnern; mit ihm verbündet
waren Bayern, Württemberg, Sachsen, Hannover, Baden, Hessen, Nassau
und einige Kleinstaaten, zusammen mehr als 14 Millionen Verbündete^
auf der andern Seite hatte Preußen nur eine Bevölkerung von 19 Mill.,
und die ihm befreundeten Staaten konnten ihm keine bedeutende Unter-
stützung bringen. Allein durch gute Bewaffnung und vortreffliche Füh-
rung war es seinem Gegner überlegen; dazu hatte es sich mit Italien
geeinigt, das Österreich von Süden angreifen sollte.
d. Gegen Italien blieben die kaiserlichen Heere siegreich; allein,
gegen Preußens vortreffliche Kriegsmacht konnten sie nichts ausrichten.
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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dfaogmpiue oitec itislmmse.
Deutschland.
I. Süddeutschland.
A. Das Großherzogtum Baden.
Allgemeines.
1. Einleitung. Das Großherzogtum Baden bildet einen Teil
des Deutschen Reiches und liegt im Südwesten desselben. Es gehört
zu den schönsten und gesegnetsten Gauen unseres großen Vaterlandes.
An der Spitze der Regierung steht der Großherzog.z
Karlsruhe ist die Haupt- und Residenzstadt.
2. Gestalt und Größe. Das Großherzogtum Baden hat die
Gestalt eines Stiefels. Es umfaßt 15000 qkm*) und hat nahezu
13u Million Einwohner.
Baden ist ein langgestrecktes Land. Von Basel bis unterhalb
Mannheim beträgt seine Länge 250 km, von Basel bis Wertheim am
Main 300 km. Die Breite ist sehr verschieden; im Süden beträgt sie
150, im Norden 1o0, in der Mitte bei Rastatt nicht ganz 20 km.
3. Grenzen. Baden grenzt im Süden an den Bodensee, den
Rhein und an die Schweiz; im Westen an den Rhein, das Reichsland
Elsaß-Lothringen und an Rheinbayern; im Norden an das Großherzog-
tum Hessen, das Königreich Bayern und an den Main; im Osten an
das Königreich Württemberg und an Hohenzollern.
Sodengestalt.
Der größte Teil von Baden ist gebirgig oder hügelig; nur etwa
ein Fünftel derselben ist ebenes Land. Die größte Ebene des Landes
ist die rechte Rheinebene; die Hauptgebirge sind der Schwarz-
wald im Süden und der Odenwald im Norden.
*) Genau 15081 qkm (Quadratkilometer); dazu kommeu noch 181 qkm
Wassersläche als Anteil am Bodensee, zusammen — 15262 qkm — 278 Quadratmeilen.
1 km (Kilometer) — eine kleine Viertelstunde Weges; 1 Wegstunde — etwas
über 4 km (genau = 4,444 km); 1 geographische Meile — 7hs km; 1 Quadrat-
oder Geviertmeile — 55 qkm; 1 Tagmarsch (auf die Dauer) — 30 km.
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Baden Baden Karlsruhe Baden Basel Mannheim Basel Wertheim Main Rastatt Rhein Rhein Elsaß-Lothringen Rheinbayern Großherzog-
tum_Hessen Main Königreich_Württemberg Baden Odenwald
45
Kurzwaren, Tuch- und Lederstoffe verkauft werden, besuchen Tausende
Aon Buchhändlern und Kaufleuten aus allen Ländern. Berühmte Uni-
versität. Völkerschlacht am *6. und *8. Oktober *8*3. Iii, *29.
Nördlich von Leipzig liegt Breitenfeld, Schlacht *65*.
58. Die norddeutschen Linnenkleinstaaten.
Im Gebiele der mittleren Weser und Elbe liegen mehrere Klein-
staaten, die größtenteils von preußischen Landesteilen umgeben sind und
teils dem Mittelgebirgsland, teils dem Tiefland angehören.
a. Das Fürstentum Waldeck.
1100 qkm; 135000 ev. Einw.
Waldeck ist ein holzreiches, wenig fruchtbares Gebirgsländchen
Wischen Westfalen und Hessen-Nassau. Arolsen ist die Hauptstadt.
Pyrmont, nördlich vom Hauvtlande, berühmter Badeort.
d. Das Fürstentum Lippe-Detmold.
1200 qkm; 135 000 ev. Einw.
Es reicht vom Teu-
toburger Wald bis zur
Weserbiegung b.mlnden
Bei der Hauptstadt
Detmold erhebt sich
auf einem Berge des
Teutoburger Waldes
das 45 m hohe Her-
mannsdenkmal.
Liehe,§ *38.
c. Das Fürstentum
Schaumburg-Lippe.
340 qkm; 41000 ev.
Einw.
Dieses Ländchen liegt
Zwischen der Weser und
der Leine, unweit der
westfälischen Pforte.
Bückeburg ist die
Residenz des Fürsten.
4. Das Herzogtum
Braunschweig.
3 700 qkm ; 434000^ev.
Hermannsdenkmal bei Detmold.
Das Herzogtum Braunschweig besteht aus mehreren getrennten
Teilen, die in der Harzgegend, zwischen der Weser und der Elbe, liegen.
Es ist fast überall von preaßischem Gebiet umschlossen.
4
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
169
Sie wurden in der Hauptschlacht bei Königgrätz (a. d. Elbe) vollständig
geschlagen. Schon rückten die Preußen gegen Wien vor, als es zum
Waffenstillstand und bald darauf zum Frieden von Prag kam. In
diesem überließ Österreich seinem siegreichem Gegner gegen eine Entschä-
digung die beiden Elbherzogtümer, verzichtete auf die Führerschaft in
Deutschland und trat aus dem Deutschen Bunde aus. An Italien mußte
Österreich Venetien abtreten. Auch sämtliche Verbündeten Österreichs
waren d.n preußischen Waffen unterlegen. Baden, Württemberg, Bayern
und Heffen mußten bedeutende Kriegskosten an Preußen zahlen. Han-
nover, Kurhessen, Nassau und die freie Stadt Frankfurt,
ebenso Schleswig-Holstein wurden dem preußischen Staate ein-
verleibt. Dadurch erhielt dieser einen Zuwachs von etwa 70 000 qkm
Land mit über 4 Millionen Einwohnern. Der Deutsche Bund wurde
aufgelöst. Preußen vereinigte unter seiner Führung die deutschen Staaten
nördlich vom Main zum Norddeutschen Bunde. Mit diesem schlossen
die Südstaaten, Baden, Württemberg und Bayern, ein Schutz- und
Trutzbündnis ab und unterstellten für den Fall eines Krieges ihre
Heere dem Oberbefehl des Bundesfeldherrn, dem König von Preußen,
Wilhelm I. So war die Einigung Deutschlands wesentlich gefördert.
189*- Der deutsch-französische Krieg. 1870/71.
Ii, 167-172; Iii, 187—202.
a. Preußens Siege und die angebahnte deutsche Einheit beun-
ruhigten die Franzosen und besonders ihren Kaiser Napoleon Iii. sehr.
Dieser hoffte, durch die Besiegung Preußens und die Eroberung der
Otheinlande den Ehrgeiz der „großen Nation" zu befriedigen und seinen
wankenden Thron zu befestigen. Einen äußerst günstigen Vorwand boten
ihm die Verhältnisse in Spanien dar. Die Spanier hatten nämlich 1868
ihre Königin vertrieben und boten ihren Thron dem Prinzen Leopold
von Hohenzollern (einem weitläufigen Verwandten des Königs von
Preußen) an. Da Napoleon darin eine Störung des europäischen Gleich-
gewichts erblickte, so schlug der Prinz freiwillig die Krone aus. Damit
nicht zufrieden, verlangte der französische Kaiser von dem Könige von
Preußen, als dem Haupte der Hohenzollern, die Erklärung, daß niemals
ein Prinz aus diesem Hause die spanische Krone annehmen dürfe. Diese
Erklärung konnte der König nicht abgeben, worauf am 19. Juli 1870
Frankreich an Preußen den Krieg erklärte.
d. Napoleon hatte gehofft, daß die süddeutschen Staaten neutral
bleiben oder sich gar mit ihm verbinden würden. Allein ganz Deutsch-
land erhob sich wie ein Mann. Der frevelhafte Friedensbruch hatte
plötzlich ganz Deutschland geeinigt und mit nie geahnter Kriegsbegeisterung
erfüllt. Schon nach wenigen Tagen stand das gesamte deutsche Heer,
1l2 Million stark, unter dem Oberbefehl des greisen Königs von Preußen
an der französischen Grenze. Es folgten sofort die siegreichen Schlachten
bei Weißenburg am 4. Aug., bei Wörth und Spichern am 6. Aug.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm_I. Napoleon Leopold
von_Hohenzollern Leopold Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Wien Prag Deutschland Italien Venetien Württemberg Bayern Kurhessen Nassau Frankfurt Schleswig-Holstein Main Norddeutschen_Bunde Baden Württemberg Bayern Deutschlands Spanien Frankreich Deutschland Weißenburg
Geographie oder Erdkunde.
Deutschland.
I. Süddeutschland.
A. Das Großherzogtum Baden?»
Allgemeines.
1. Einleitung. Das Großherzogtum Baden bildet einen Teil des
Deutschen Reiches und liegt im Südwesten desselben. Es gehört zu den
schönsten und gesegnetsten Gauen unseres großen Vaterlandes.
An der Spitze der Regierung steht der Groß herzog.
Karlsruhe ist die Äaupt- und Residenzstadt.
2. Gestalt und Größe. Das Großherzogtum Baden hat die Gestalt
eines Stiefels. Die Sohle bildet der Rhein von Konstanz bis Basel, die
Rückseite der Rhein von Basel bis Mannheim. Baden umfaßt 15000 qkm
und hat über 2 Million Einwohner.*) **)
Baden ist ein langgestrecktes Land. Von Basel bis unterhalb Mann-
heim beträgt seine Länge 240 km, von Basel bis Wertheim am Main
gegen 300 km. Die Breite ist sehr verschieden; im Süden beträgt sie
150, im Norden 100, in der Mitte bei Rastatt nur 18 km. (Luftlinie.)
3. Grenzen. Baden grenzt im Süden an den Bodensee, den Rhein
und an die Schweiz; im Westen an den Rhein, das Reichsland Elsaß-
Lothringen und an Rheinbayern; im Norden an das Großherzogtum dessen,
das Königreich Bayern und an den Main; im Osten an das Königreich
Württemberg und an Äohenzollern.
Bodengestalt.
Der größte Teil von Baden ist gebirgig oder hügelig; nur etwa ein
Fünftel desselben ist ebenes Land. Die größte Ebene des Landes ist die
rechte Rheinebene; die Äauptgebirge sind der Schwarzwald im Süden
und der Odenwald im Norden.
*) Bemerkung: Die Auswahl des Stoffes im einzelnen muß dem Lehrer
überlassen bleiben, da gemäß 8 123 des ünterrichtsplanes vom Wohnort auszugehen
ist. An Stelle der wirklichen Anschauung tritt die Entwicklung der Vorstellung durch
Einführung ins Kartenverständnis (Kartenlesen).
**) Genau 2010728 Einw. und 15081 Quadratkilometer; dazu kommen noch
181 qkm Wasserfläche als Anteil am Bodensee, zus. 15262 qkm — 278 Quadratmeilen.
1 km (Kilometer) = eine kleine Viertelstunde Weges; 1 Wegstunde — etwa
472 km (genau = 4,444 km); 1 geographische Meile — 77'2 km; 1 Quadrat- oder
Geviertmeile = 55 qkm; 1 Tagmarsch (auf die Dauer) — 30 km. — Kartenmaßslab.
Realienbuch. 1
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Baden Baden Karlsruhe Baden Rhein Konstanz Basel Rhein Basel Mannheim Baden Basel Basel Wertheim Main Rastatt Rhein Rhein Elsaß-
Lothringen Rheinbayern Main Königreich
Württemberg Baden Odenwald
44
Der Thüringer Wald und das Thüringer Hügelland gehören ver-
schiedenen kleinen Staaten an, die man gewöhnlich unter dem Namen
Thüringen zusammenfaßt. Werra und Saale sind die Hauptslüsse.
a. Das Großherzogtum Sachsen-Weimar.
3600 qkm — Baden; 388000 evang. Einwohner.
Das Großherzogtum Sachsen-Weimar umfaßt drei größere und ver-
schiedene kleinere, getrennte Gebiete. Das Hauptland liegt im Thüringer
Hügellande an beiden Äsern der Saale.
Weimar ist die Haupt- und Residenzstadt. Hier lebten die Dichter
Goethe, Schiller, Herder und Wieland, deren Denkmäler die „Dichterstadt"
schmücken.
Jena, an der Saale, ist Landesuniversität. Schlacht 1806.
Eisenach, am Nordwestende des Thüringer Waldes, wird von der
prachtvoll wiederhergestellten Wartburg überragt. Luther 1521.
b. Das Großherzogtum Sachsen-Meiningen.
2500 qkm — I/s Baden; 269000 evang. Einwohner.
Dieses Land liegt am südwestlichen Abhang des Thüringer Waldes
und wird der Länge nach von der Werra durchflossen.
Die Hauptstadt ist Meiningen, an der Werra.
c. Das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha.
2000 qkm = x/i Baden; 242000 evang. Einwohner.
Der südliche Teil dieses Landes, das Herzogtum Koburg, ist durch den
Thüringer Wald von dem nördlichen Teil, dem Herzogtum Gotha, getrennt.
Gotha, die reichste und schönste Stadt Thüringens, besitzt eine
Sternwarte. Der Herzog residiert in Koburg.
d. Das Herzogtum Sachsen-Altenburg.
1300 qkm — !/i2 Baden; 206000 evang. Einwohner.
Sachsen-Altenburg besteht aus zwei Hauptteilen. Es gehört zu
den fruchtbarsten Gegenden Deutschlands und besitzt einen wohlhabenden
Bauernstand. Die Hauptstadt heißt Alten bürg.
e. Das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt.
490 qkm; 97000 evang. Einwohner.
Es liegt zum größten Teil am Nordabhange des Thüringer Waldes.
Die Residenz ist Rudolstadt an der Saale, m, 70.
f. Das Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen.
900 qkm; 85000 evang. Einwohner.
Das Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen ist fast ganz von
der Provinz Sachsen eingeschlossen.
Sondershausen, beim Kyffhäuser ist die Residenzstadt.
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark]]
46
b. Das Fürstentum Lippe-Detmold.
1200 qkm = */13 Baden; 146 000 evang. Einwohner.
Ls reicht vom Teuto-
burger Wald bis zur Weser-
biegung bei Minden. Bei der
Hauptstadt Detmold erhebt
sich auf einem Berge des
Teutoburger Waldes das
45 m hohe Hermanns-
denkmal. Siehe § 155.
c. Das Fürstentum
Schaumburg-Lippe.
340¿qkm; 45 000 evang. Einw.
Dieses Ländchen liegt
zwischen der Weser und der
Leine, unweit der Westfäli-
schen Pforte. Bückeburg
ist die Residenz des Fürsten.
d. Das Herzogtum
Braunschweig.
3700 qkm — */4 Baden;
486000 evang. Einwohner.
Das Herzogtum Braun-
schweig besteht aus mehreren
getrennten Teilen, die in der
Harzgegend zwischen derweser
und der Elbe liegen. Es ist fast überall von preußischem Gebiet umschlossen.
Braunschweig, an der Ocker (136), die Hauptstadt, hat jährlich
zwei große Messen und treibt lebhaften Handel. In dem ehrwürdigen
Dome ist Heinrich der Löwe beigesetzt. Auf dem Burgplahe steht noch
der eherne Löwe, den er als Sinnbild seiner Macht aufrichten ließ. § 169.
e. Das Herzogtum Anhalt.
2300 qkm — >/7 Baden; 328000 evang. Einwohner.
Das Herzogtum Anhalt ist ein fruchtbares Land an der Mündung
der Saale und der Mulde. Braunkohlen und Steinsalz werden in Menge
gefunden. Sehr bedeutend ist die Zuckerfabrikation.
Dessau (55), an der Mulde, ist die Hauptstadt. Ein Denkmal in
der Stadt erinnert an den „Alten Defsauer", den tapferen Feldmarschall
Friedrichs des Großen. 8 193.
59. Die Küstenstaaten und Hansastädte.
In der norddeutschen Tiefebene liegen außer den schon genannten
preußischen Provinzen die Großherzogtümer Oldenburg, Mecklenburg-
Schwerin und Mecklenburg-Strelitz, sowie die freien Reichsstädte
(Hansastädte) Bremen, Hamburg und Lübeck.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_der_Löwe Heinrich Friedrichs
171
Wüste verwandeln. Die Städte Mannheim, Heidelberg, Durlach, Pforz-
heim, Baden, Rastatt und viele andere Orte wurden niedergebrannt, die
Bewohner beraubt, mißhandelt oder gemordet. Die Plünderer drangen
sogar in die Kaisergruft des Domes in Speyer ein, raubten die Kostbar-
keiten und streuten die Gebeine umher. Die Ruinen des Heidelberger und
Badener Schlosses sind heute noch die stummen Zeugen französischer
Greueltaten, in, 123.
Am das Jahr 1700 wurde der spanische Thron erledigt. Ludwig
verlangte sofort das Land für seinen Enkel, obgleich die Habsburger das
nächste Anrecht daraus hatten. Dies führte zu dem langjährigen sogenannten
Spanischen Erbfolgekrieg, in welchem Ludwig besonders durch Prinz
Eugen die schwersten Niederlagen erlitt. Dennoch setzte er seinen Willen
durch, weil die andern Mächte Europas eine Habsburgische Übermacht
befürchteten. In den auf diese Raubkriege folgenden Friedensschlüssen
mußte das ohnmächtige Deutsche Reich den französischen Länderraub
größtenteils bestätigen.
189. Prinz Eugen von Savoyen. Lim 1700.
Iii, 180.
Prinz Eugen war in Paris geboren, wo seine Eltern ain Äofe Ludwigs Xiv.,
ihres Verwandten, lebten. Er war von kleiner, schwächlicher und unanselmlicher Gestalt;
deshalb hielt man ihn für den Beruf eines Offiziers nicht geeignet, sondern bestimmte
ihn für den geistlichen Stand. Er hatte aber
große Neigung zum Kriegswesen und bat den
König wiederholt um ein Regiment. Dieser wies
aber das „Äbtlein", wie er ihn spöttisch nannte, ab.
Da entschloß sich Eugen, in das kaiserliche (deut-
sche) Äeer einzutreten. Er erlernte die Kriegs-
kunst unter seinem Vetter, dem Prinzen Ludwig
von Baden, dem „Türkenlouis". § 214 d.
Bei der Befreiung Wiens von den Türken
zeichnete er sich erstmals aus, so daß ihm der
Kaiser den Oberbefehl über ein Dragonerregiment
gab. Durch sein Feldherrntalent schwang er sich
bald zum Generalseldmarschall empor; dabei blieb
er stets leutselig und bescheiden. Für seine Sol-
daten sorgte er, wie ein Vater für seine Kinder;
darum folgten sie ihm freudig zu Kampf und
Sieg. Unsterblichen Ruhm erwarb er sich durch
seine siegreichen Kämpfe gegen die Türken. Be-
sonders glänzend war der Sieg, den er 1717 bei
Belgrad über sie errang. Pier entstand auch
das Lied: „Prinz Eugen, der edle Ritter" re.
Rach vielen Niederlagen mußte die Türkei endlich
Frieden machen. Darnach führte Prinz Eugen
sein Leer gegen die Franzosen und brachte aud>
ihnen am Rheine große Niederlagen bei.
190. Die Entwicklung des preußischen Staates.
a. Das Königreich Preußen, der mächtigste deutsche Staat, ist aus
kleinen Anfängen hervorgegangen. Das Stammschloß der preuß. Könige
ist die stolze Bergfeste ödohenzollern bei Äechingen, auf einem Gipfel
der Rauhen Alb. (Bild S. 30.) Äier wohnten einst die Grasen von
Prinz Eugen.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Ludwig Eugen Eugen Eugen_von_Savoyen Eugen Eugen Eugen Ludwigs_Xiv. Ludwigs_Xiv. Eugen Eugen Ludwig
von_Baden Ludwig Eugen Eugen Eugen Eugen Eugen
Extrahierte Ortsnamen: Heidelberg Durlach Baden Rastatt Speyer Europas Paris Wiens Belgrad Rheine
— 184 -
Die hauptsächlichsten Bestimmungen einer Verfassung (Konstitution) sind: Das
Volk wählt seine Vertreter, die Abgeordneten, welche zusammen die Kammern
oder Land stände bilden. Diese beraten die zu erlassenden Gesetze, setzen die Steuern
fest und genehmigen die nötigen Ausgaben. Der Fürst hat das Recht der Bestätig-
ung oder Ablehnung ihrer Vorschläge und die oberste ausführende Gewalt. Ohne Zu-
stimmung der Landstände können in einem Verfassungsstaate (konstitutionellen Staate)
keine wichtigen Änderungen vorgenoinmen werden.
Die meisten deutschen Fürsten bewilligten ihren Völkern die geforderten
Rechte; nur in Preußen und Österreich zögerte man. Baden erhielt seine
Verfassung 1818. § 65 und 216a. in, 200.
d. Nur eine segensreiche Einrichtung brachte der Bundestag zu-
stande, den Zollverein 1834. Bisher hatte nämlich jeder Staat an seinen
Grenzen die Waren nach Belieben mit Zöllen belegt. Dadurch waren
natürlich Handel und Verkehr aufs äußerste gehemmt. Deshalb vereinigten
sich die meisten deutschen Regierungen und führten in ihren Staaten eine
einheitliche Zollordnung ein.
204. Der Dänische Krieg. 1864.
a. Die deutschen Herzogtümer Schleswig und Holstein standen
seit Jahrhunderten unter der Oberherrschaft des Königs von Dänemark.
Durch alte Verträge war aber festgesetzt, daß diese Länder niemals mit
Dänemark vereinigt werden dürften, sondern „auf ewig ungeteilt" bleiben
und nach eigenen Gesetzen regiert werden sollten.
b. Trotzdem versuchten die Dänischen Könige wiederholt, das Land
bis zur Eider zu einer dänischen Provinz zu machen. Die Schleswig-
Holsteiner, ein biederer, echt deutscher Volksstamm, hatten schon 1848 versucht,
das verhaßte dänische Joch abzuschütteln; aber ihre Bestrebungen waren
ohne Unterstützung und daher ohne Erfolg geblieben.
c. Als der bisherige König 1863 kinderlos starb und ein Verwandter
desselben (Christian Ix.) den dänischen Thron bestieg, wollte er sofort
Schleswig-Holstein gänzlich mit Dänemark vereinigen. Daraufhin erklärte
ihm der Deutsche Bund den Krieg. Preußen und Österreich übernahmen
den gemeinsamen Angriff. Zm Februar überschritt das verbündete Heer
unter Feldmarschall Wränget die Eider. Das Hauptbollwerk der Feinde,
das Danewerk*), ebenso die Düppeler Schanzen**) wurden erstürmt,
die Znsel Alsen erobert und der König zum Frieden gezwungen. Er
mußte die Elbherzogtümer abtreten, welche von Preußen und Österreich ge-
meinsam verwaltet werden sollten.
205. Der Deutsche Krieg von 1866.
a. Preußen und Österreich konnten nicht darüber einig werden, wer
von ihnen die zurückeroberten Länder Schleswig und Holstein erhalten
solle. Preußen hätte sie gern zur Sicherung seiner Grenzen mit sich ver-
einigt; aber Österreich wollte eine Machtvergrößerung desselben nicht zugeben.
So brach nach langen Verhandlungen zwischen beiden Staaten der Krieg
aus. An Ländergebiet und Volkszahl waren die Kämpfenden einander
*) Ein Grenzwall von der Stadt Schleswig bis zur Nordsee.
**) Gegenüber der Znsel Alsen.
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Christian_Ix.
Extrahierte Ortsnamen: Holstein Schleswig- Schleswig-Holstein Holstein Schleswig Nordsee